Johann Jacob Wilhelm Heinse

Johann Jacob Wilhelm Heinse

Heiter ist der Himmel über mir!

Süße Düfte wallen mir entgegen!

Weste schlagen mit verliebten Schlägen

Eine Rose nach der andren Hier!

Durch die Buchen fließet Abendröthe

Auszug aus "Empfindungen" 1766

Johann Jacob Wilhelm Heinse wird am 15.02.1746 als Sohn des Organisten, Stadtschreibers und späteren Bürgermeisters in Langewiesen geboren.

Heinse besucht nach der Volksschule die Gymnasien in Arnstadt und Schleusingen. Schon damals wird ihm ein besonderes sprachliches und musikalisches Talent nachgesagt. Sein Studium der Rechtswissenschaften in Erfurt und Jena, welches er auf Wunsch seines Vaters begonnen hatte, bricht er ab. Während dieser Zeit lernt er seine Lehrer Justus Riedel und Christoph Martin Wieland kennen. Über Wieland macht Heinse Bekanntschaft mit Ludwig Wilhelm Gleim, der sein Freund und Förderer in Halberstadt wird.

Auf einer Reise nach Süddeutschland 1771 übersetzt Heinse “Die Begebenheiten des Enkolp”  aus dem Schelmenroman “Satyricon”. Damit löst er einen Skandal aus, sodass er zeitweilig unter falschen Namen auftreten muss.

1772 kehrt Wilhelm Heinse nach Langewiesen zurück und findet eine, durch eine Feuersbrunst zerstörte, Stadt vor. Sein Freund Gleim unterstützt die Stadt daraufhin mit Geldmitteln.

Gemeinsam mit seinen Freunden Georg Jacobi und Klamer Schmidt gründet Heinse den “Halberstädter Dichterkreis”. 1774 erscheint sein erster Roman “Laidion oder die Eulisinischen Geheimnisse”. Im Jahre 1776 und 1777 entstehen seine berühmten “Düsseldorfer Gemäldebriefe”, die in Wielands Zeitschrift “Teutscher Merkur” erscheinen.

Im Jahre 1780 beginnt Wilhelm Heinse seine dreijährige Italienreise, die ihn sehr prägt.  So entsteht 1787 sein bekanntestes Werk “Ardinghello und die glückseligen Inseln”.

1786 wird Heinse Vorleser und Bibliothekar des Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal in Mainz. Während dieser Zeit entsteht der Musikroman “Hildegard von Hohenthal”.

Auf der Flucht vor der Revolution gelangt Heinse 1795 mit dem Kurfürsten nach Aschaffenburg. Im dortigen Schloss widmet er sich weiterhin seiner Arbeit als Bibliothekar und beschäftigt sich mit musiktheoretischen, naturwissenschaftlichen, historischen und politischen Studien. Während dieser Zeit entsteht die Abhandlung “Über die Erfindung der Buchdruckerkunst in Mainz” sowie sein letzter Roman “Anastasia und das Schachspiel” (1803).

Am 22. Juni 1803 stirbt Wilhelm Heinse. Sein Grab befindet sich auf dem Altstadtfriedhof in Aschaffenburg.

Wilhelm Höpflinger

Wilhelm Höpflinger wurde am 30.09.1853 in Langewiesen geboren. Nachdem er die Volksschule    besuchte, begann er eine Schlosser- und Dreherlehre.

Nach Beendigung seiner Lehre ging er auf Wanderschaft und kam schließlich 1873 nach Schweinfurt. Dort arbeitete er zunächst bei einem Schlossermeister, dann in einer Eisengießerei. Ab 1888 fand er Anstellung bei der Firma “Fischer und Osterloh”, die Fahrradteile herstellte, mit Fahrrädern und Nähmaschinen handelte und seit mehreren Jahren vergeblich versuchte, roh vorgearbeitete Kugeln auf Kugelmühlen rund zu mahlen.

Höpflinger entwickelte Ende 1888 eine Fräsmaschine, mit der es gelang, die ersten sphärisch runden Kugeln zu drehen. Während dieser Zeit lernte Höpflinger Engelbert Fries kennen, welcher in der gleichen Firma tätig war.

Im Jahre 1890 machten sich beide selbstständig und gründeten die Fabrik “Fries & Höpflinger Schweinfurt”. Sie stellten Kugellager für Fahrräder her und exportierten diese bis nach England und Frankreich.

Nach dem Bau eines eigenen Fabrikgebäudes wandelten sie ihre Firma in die “Deutsche Gußstahlkugel AG” um. Als Tochtergesellschaft unterhielten sie die “Deutsche Rohstahlkugel AG” in Schweinfurt. Während dieser Zeit entwickelte Höpflinger weitere Kugellager für Maschinen und Fahrräder.

Im Jahre 1901 vereinigten sich Haupt- und Tochterwerk zur Firma “Deutsche Gußstahlkugel- und Maschinenfabrik AG”. Höpflingers Schwiegersohn, Ernst Sachs, änderte diesen Firmennamen 1903 erneut in “Fries & Höpflinger”.

Wilhelm Höpflinger starb am 17.01.1928 in Schweinfurt. Mit seinen Entwicklungen im Bereich der Kugellager prägte er die Schweinfurter Kugellagerindustrie maßgebend. Seine Erzeugnisse wurden weltweit bekannt und so trug er einen entscheidenden Teil dazu bei, dass Schweinfurt heute noch als Wiege der deutschen Kugellagerindustrie bezeichnet wird.

Seine Heimatstadt besuchte Wilhelm Höpflinger bis zu seinem Tod regelmäßig. Heute ist eine Straße im Gewerbegebiet Langewiesens nach ihm benannt.

Oscar Schlegelmilch

Oscar Schlegelmilch wird am 07.05.1862 in Suhl geboren.

Der Einzelkaufmann gründet am 11.03.1892 eine Porzellanfabrik in Langewiesen und leitet diese. Zu dieser Zeit werden Zierporzellan, Nippes und Mokkatassen in Auf- und Unterglasmalerei produziert.

1905 wird die Fabrik in eine OHG umgewandelt und T.C. Hinrichs wird gleichberechtigter Teilhaber. Nachdem Oscar Schlegelmilch 1914 in den 1. Weltkrieg zieht, wird Herr Hinrichs alleiniger Leiter der Fabrik. 300 Angestellte sind in diesem Jahre in der Porzellanfabrik tätig.

In den Jahren 1930-1934 entwickelt Oscar Schlegelmilch hunderte Muster und etwa 1200 neue Dekore. Hochwertige Fond- und Reliefmalereien werden angefertigt. 

Im Jahre 1936 zieht sich Oscar Schlegelmilch als Gesellschafter der Fabrik zurück und Hans Schlegelmilch wird allein maßgebender Geschäftsführer.

Oscar Schlegelmilch stirbt am 03.01.1938 in Köln.