Industriegeschichte

Bis Ende des 19. Jahrhunderts befanden sich in Langewiesen vorwiegend Mühlen, Sägewerke und Kistenfabriken. Mit Beginn der Gründerjahre entwickelte sich aus der Stadt an der Ilm sehr bald ein Industriestandort.

Um die Jahrhundertwende zog zunehmend neue Maschinerie und Technik in die Industrie Langewiesens ein. Eine mechanische Buntweberei beschäftigte bereits 1896 um die 100 Personen. Die Glasindustrie drängte die Holzindustrie allmählich zurück und Glas wurde zur bestimmenden Produktionseinheit. So nahm 1892 die Porzellanfabrik Oscar Schlegelmilch die Produktion auf. Im Jahre 1900 entstand eine Glasbuchstabenfabrik, außerdem neun Glasinstrumentfabriken, Glasschleifereien, zahlreiche Thermometerbläser, sowie Werkstätten für Flach- und Hohlglasveredlung.   

In einer Maschinenbauanstalt mit Gießerei wurden landwirtschaftliche Maschinen, Maschinenräder und eiserne Gusswaren hergestellt.

1910 waren bereits 700 Einwohner in der Industrie beschäftigt. Gas und Strom ersetzten die Wasserräder, Sauggaspumpen ermöglichten den Antrieb von leistungsstärkeren Turbinen.

Im Jahre 1919 eröffnete die erste Isolierflaschenfabrik in Langewiesen, 1927 kam eine weitere dazu. Der VEB Thermos genoss Weltruf und exportierte in 31 Länder. 1965 waren 1720 Werktätige in der Industrie Langewiesens beschäftigt.

Technische Veränderungen im VEB Spiegelwerk steigerten die Arbeitsproduktivität von 1961 bis 1965 um    65%. Industrieprodukte, wie Fernsehgehäuse des VEB Glasindustrie; Spiegel und technische Gläser des VEB Glasschleiferei; Ersatzteile für Traktoren und Kraftfahrzeuge aus dem VEB Maschinen- und Gerätebau, ovale und prismatische Fieberthermometer aus dem Thermometerwerk; Teile für die elektrotechnische Branche von Grothe und Söhne KG; sowie technische Teile aus Duroplasten und viele andere Industrieprodukte zeugten von der Leistungsfähigkeit der Industrie in Langewiesen.